Mechanische Armbanduhren scheinen aus der Zeit gefallen. Zeit wird auf Displays mit Quarztempo gemessen. Ausnahme: Nomos Glashütte. Hier tickt die Zeit nicht, sondern fließt. Rein mechanisch.
Früher war alles anders. Zu bestimmten Zeitpunkten gab es besondere Geschenke: der erste Puppenwagen für Mädchen. Das erste Taschenmesser für Buben. Das erste Fahrrad für alle. Und – die erste Uhr. Zeit war so kostbar, dass sie sich mechanisch mit Handaufzug fortbewegte. Und: Die erste Uhr war ein Geschenk fürs Leben.
Heute ist es wieder anders. Ein kurzer Griff, ein Klick auf den Home-Button, schon ist die Zeit quarzgenau parat. Nur hat niemand mehr Zeit. Vor 25 Jahren, also noch im letzten Jahrhundert, setzt eine Manufaktur namens Nomos Glashütte ein Zeit-Zeichen. Mit einer mechanischen Uhr. Name: Tangente. Reine Mechanik, maximal reduziertes Design, kein Blingbling. Sondern eine Uhr fürs Leben. Mit einem Innenleben aus einer Manufaktur – einer Präzisionswerkstatt, die Connaisseure direkt in ihren Bann zieht.
In Sachsen arbeiten etwa 260 feinnervige und feingliedrige Menschen an der Umsetzung eines Traums von einer Uhr. Bauhaus, drei Zeiger. Und Schluss. Per Hand werden diese Zeitanzeiger aufgezogen, und erst seit 2005 gibt es die edlen, aber nicht exorbitant teuren Uhren mit einem Automatikwerk. Es setzt die Armbewegungen des Trägers in Aufzugsenergie um. Bis heute ist das Design maximal reduziert geblieben, auch wenn die Datumsanzeige und die Gangreserve inzwischen dazugekommen sind. Alle anderen Begehrlichkeiten einer sogenannten Lifestyle-Klientel sind nicht eingeplant. Eine Kleinstadt in Sachsen sorgt mit Nomos Glashütte für Furore auf dem weltweiten Armbanduhren-Markt.
„Zeit ist das“, hat Albert Einstein gesagt, „was man an der Uhr abliest.“ Wenn es dann eine mechanische Nomos Glashütte ist, ist es fast wie früher. Nur schöner.